Veränderungen der Kapitalmärkte, des unternehmerischen Wettbewerbs, der Technologien sowie der Unternehmensstrukturen und -strategien seit den 1990er Jahren bilden den Hintergrund für einen umfassenden qualifikatorischen Wandel vieler Tätigkeiten und Berufe. Peter Kels untersucht, inwieweit der Bedeutungsgewinn subjektgebundener Kompetenzen im Bereich hochqualifizierter Angestelltenarbeit zu einem Zugewinn an berufsbiografischen Gestaltungspotenzialen führt. Ausgehend von einer theoretischen und empirischen Analyse des Human Resource-Managements, d. h. eines angestrebten strategischen und zukunftsgerichteten betrieblichen Umgangs mit Personal, rekonstruiert er typische Karriereorientierungen und -strategien unter hochgradig flexibilisierten Arbeitsbedingungen. Diese verdeutlichen die Vermittlungsprozesse zwischen betrieblicher Personalstrategie und biografischem Handeln. Sie unterstreichen dabei die Ambivalenzen des unternehmerischen Angestellten, der aufgefordert ist, sich selbst, seine Lebensführung wie auch seine Karriere in höchst unstetigen und ungewissen Kontexten selbst zu “managen”.