Verhaltenstherapiemanual

Verhaltenstherapiemanual
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unterscheiden, im Ergebnis aber diametral unterschiedlich. Ob man mit einem depressiven Patienten seine depressiven Kognitionen diskutiert oder im sokratischen Dialog hinterfragt, mag auf den ersten Blick identisch aussehen, im Ergebnis macht es aber den Unterschied zwischen einer Verhärtung depressiver Grundannahmen statt einer Relativierung und Differenzierung in den kognitiven Prozessen. Ob man mit einem Patienten von Stunde zu Stunde über aktuelle Lebensprobleme redet oder statt dessen an der Veränderung der zu diesen Lebensproblemen führenden mangelnden sozialen Kompetenz arbeitet, mag für den unerfahrenen Zuschauer sogar so wirken, als sei das ständige therapeutische Eingehen auf immer wechselnde aktuelle Probleme in besonderer Weise therapeutisch und zugewandt, obwohl es nicht zu einer eigentlichen Problemlösung beiträgt und Ursache von chronifiz- renden Verläufen werden kann. Therapeutische Strategien beschreiben komplexere Therapieprozesse unter Kombi- tion verschiedener Einzelmethoden. Beispiele sind das Training sozialer Kompetenz oder Stressbewältigung. Wie die Bezeichnungen schon sagen, handelt es sich hierbei bereits um therapiebezogene Strategien, die in sich einen kohärenten Entwicklungsgang haben, dessen Nichtbeachtung ebenfalls zu Therapieversagen führen kann. Es versteht sich von selbst, dass es z. B. bei einem Training sozialer Kompetenz keinen Sinn macht, mit sehr komplexen und möglicherweise angstbesetzten Aufgaben zu beginnen, sondern dass man statt dessen mit einfachen praktischen Übungen beginnt, die dann schrittweise zu immer komplexeren Ha- lungsketten aufgebaut werden. Die Gefahr einer Überforderung des Patienten durch Verl- zung solcher Ablaufregeln ist jedem Therapeuten ein geläufiges Phänomen. Zu den therapeutischen Strategien zählt auch die störungsbezogene Therapieplanung.