Das Auftauchen riesiger Konzerne mit Tochterfirmen in vielen Regionen der Welt ist eines der bemerkenswertesten Phänomene der Globalisierung gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Diese Wirtschaftseinheiten lassen sich nicht anhand der herkömmlichen Kriterien “inländisch” und “ausländisch” definieren, da sie weder national noch global, sondern transnational sind. Benedikt Köhler untersucht die von der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) jährlich veröffentlichten Strukturdaten der 100 größten transnationalen Konzerne und entwickelt Indikatoren der Transnationalisierung bzw. der “inneren Globalisierung”, die anzeigen, in welchem Maße ein Konzern Strukturen, Operationen und Beschäftigung in ausländische Tochterfirmen verlagert. Der Autor legt zudem dar, welche strategischen Optionen in Verbindung mit Globalisierungsprozessen wahrgenommen und gewählt werden. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Akteure, da sie das globale Feld als zunehmend transnationalisiert empfinden, ihre eigenen Strategien verstärkt transnational ausrichten. Dadurch werden wiederum die transnationalen Strukturen vertieft.