Spätestens seit den 1990er Jahren wird in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Themen Strategie, Innovation und Wettbewerb die Bedeutung der Konvergenz von Märkten hervorgehoben. Eine systematische Analyse der Marktkonvergenz aus strategietheoretischer Sicht fand jedoch nur ansatzweise statt. Nils Stieglitz rekonstruiert und diskutiert den in der Literatur verwendeten Konvergenzbegriff und entwickelt eine Typologie der Marktkonvergenz. Dabei wird die Konvergenz durch technologische Substitution und Integration sowie substitutive und komplementäre Produktkonvergenz unterschieden. Mit den einzelnen Konvergenztypen sind jeweils unterschiedliche Herausforderungen für Unternehmen verbunden. Auf der Grundlage eines strategie- und marktprozesstheoretischen Analysekonzepts werden die Muster des strategischen Handelns und des Wettbewerbs für die Typen der Marktkonvergenz erklärt und ihre Bedeutung für das strategische Management von Unternehmen in konvergierenden Märkten herausgearbeitet. Fallstudien aus den Bereichen Informationstechnologie sowie Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik untermauern die theoretische Begründung.