Konsumenten orientieren sich bei der Selektion und Bewertung eines hedonischen Produktes (z.B. Süßigkeit, Hotelzimmer mit Meerblick) maßgeblich an dessen emotionaler Bedeutung. Somit ist im Kontext hedonisch geprägter Entscheidungen und Produktkategorien weniger der kognitiv determinierte, rational errechnete Nutzen, sondern vielmehr die zeitpunktspezifische emotionale Reaktion des Konsumenten auf das Produkt als eine zentrale und unmittelbare Erklärungsgröße der Evaluation zu interpretieren.Marie-Kristin Franke ermittelt zunächst wesentliche Charakteristika eines möglichen hedonischen Konsumprozessmodells, indem sie auf Basis bibliometrischer Analysen bestehende Erkenntnisse der Marketing-Forschung sowie der hedonischen Psychologie zusammenfasst. Um grundlegende Treiber und Interaktionen der identifizierten mentalen Bewertungsphasen überprüfen und einen potentiellen Einfluss des Marketing auf die intertemporäre Bewertungsdynamik quantifizieren zu können, wurde auf ein gemischt methodisches Vorgehen zurückgegriffen. Neben qualitativ orientierter Forschung auf Basis von fokussierten Interviews wurde eine großzahlige, experimentelle Studie durchgeführt.